Scope-2-Emissionen

Scope 2 bezieht sich auf indirekte Treibhausgasemissionen, die durch den Verbrauch von eingekauftem Strom, Wärme, Kälte oder Dampf entstehen. Die Quellen dieser Emissionen liegen außerhalb der direkten Kontrolle eines Unternehmens.

Die Rolle von Scope-2-Emissionen

Je nach Branche können Scope-2-Emissionen eine bedeutende Quelle von Treibhausgasen sein. Sie entstehen bei der Energieerzeugung und der Verbrennung fossiler Brennstoffe, besonders bei der Strom- und Wärmeproduktion. Unternehmen müssen Scope-2-Emissionen bei der Berechnung ihres CO2-Fußabdrucks berücksichtigen und ihre Energiebeschaffungspraktiken entsprechend anpassen.

Immer mehr Unternehmen nehmen auch die Emissionen entlang ihrer Wertschöpfungsketten (Scope 3) in den Blick und versuchen, die direkten und indirekten Emissionen der eigenen Lieferanten (d.h. deren Scope 1 und 2 Emissionen) nachhaltig zu reduzieren.

Pflicht zur Überwachung von Scope-2-Emissionen

Verschiedene Gesetze und Verordnungen verpflichten Unternehmen, ihre Scope-2-Emissionen zu überwachen und regelmäßig zu veröffentlichen. Bekannte Beispiele sind die europäische Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), klimabezogene Berichtsvorgaben in Kalifornien und Offenlegungspflichten für kapitalmarktorientierte Unternehmen in vielen Ländern der Welt. Die Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) und das International Sustainability Standards Board (ISSB) haben zudem freiwillige Rahmenwerke für die Berichterstattung entwickelt, die von immer mehr Unternehmen übernommen werden.

Gemäß dem GHG Protocol können zwei Bilanzierungsmethoden für die Erhebung von Scope-2-Emissionen verwendet werden:

  • Standortbasierter Ansatz: Spiegelt die durchschnittliche Emissionsintensität des lokalen Netzes wider, aus dem der Strom bezogen wird.
  • Marktbasierter Ansatz: Spiegelt die individuellen Unternehmensemissionen wider, die sich aus vertraglichen Vereinbarungen und damit verbundenen Energieeinkäufen ergeben.

Herausforderungen beim Umgang mit Scope-2-Emissionen

Die Messung und Überwachung von Scope-2-Emissionen ist mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden. Hierzu zählen die begrenzte Kontrolle über die Emissionen, der häufige Mangel an Transparenz und die Komplexität der Emissionsbilanzierung und -berichterstattung. Der Einkauf erneuerbarer Energie bzw. von Zertifikaten für erneuerbare Energie (RECs) und Energieeffizienzmaßnahmen sind weit verbreitete Ansätze, um Scope-2-Emissionen zu reduzieren. Einige Unternehmen entscheiden sich auch für Investitionen in Erneuerbare-Energien-Anlagen auf dem eigenen Betriebsgelände.