Im März 2022 veröffentlichte die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC einen Entwurf für klimabezogene Berichtspflichten für börsennotierte Unternehmen. Der Vorschlag der SEC zielt darauf ab, die Angaben zu Klimarisiken und Treibhausgasemissionen, auch für Lieferketten, zu vereinheitlichen und vergleichbarer zu machen. Unternehmen sollten bereits heute damit beginnen, ihre Geschäftsprozesse im Hinblick auf die SEC-Standards und ähnliche Bestimmungen wie in Kalifornien zukunftssicher zu gestalten.
IntegrityNext unterstützt Unternehmen bei der Erfüllung von Sorgfalts- und Berichtspflichten für eine breite Palette von Gesetzesinitiativen. Bei der Erfassung von lieferantenspezifischen Emissionsdaten, sowohl auf Unternehmens- als auch auf Produktebene, sowie bei der Überwachung der Klimaschutzmaßnahmen von Lieferanten, stehen wir Ihnen als kompetenter Partner zur Seite. Unsere automatisierte und nutzerfreundliche Plattform ermöglicht Ihnen die effiziente Abfrage von Emissionsdaten und Identifizierung wesentlicher Risiken in der Lieferkette.
Vorteile der IntegrityNext-Lösung
Wir beobachten kontinuierlich regulatorische Entwicklungen in verschiedenen Regionen und Ländern, um unseren Kunden zeitnah maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können. Während bestimmte Aspekte des SEC-Regelwerks noch diskutiert werden und eine finale Fassung noch nicht vorliegt, dürften Treibhausgasemissionen – einschließlich wesentlicher Scope-3-Emissionen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette – eine zentrale Rolle spielen.
Die Einhaltung der von der SEC vorgeschlagenen Berichtspflichten stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Die Erhebung qualitativ hochwertiger Emissionsdaten von Lieferanten kann äußerst komplex und aufwändig sein. Unternehmen sollten sich daher proaktiv mit dem Thema auseinandersetzen und bereits heute die notwendigen Systeme und Prozesse etablieren, um sich auf künftige gesetzliche Vorgaben einzustellen. Die IntegrityNext-Plattform kann hierbei wichtige Unterstützung leisten.
Ziele der klimabezogenen Berichtspflichten der SEC
Die von der SEC vorgeschlagenen Berichtspflichten stützen sich auf das von der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) geschaffene, freiwillige Rahmenwerk, das weltweit große Akzeptanz bei Unternehmen und Gesetzgebern erfährt. Bestehende Praktiken der Berichterstattung sind häufig fragmentiert, uneinheitlich und unzureichend. Daher zielt die SEC mit ihrem Entwurf auf eine Standardisierung klimabezogener Angaben ab, um Anlegern zuverlässige und besser vergleichbare Informationen über klimabezogene Risiken von Unternehmen und ihren Lieferketten zur Verfügung zu stellen.
Der Vorschlag der SEC ist ein Wendepunkt, was die Klimaschutzverantwortung von US-Unternehmen angeht, da er nationale Vorschriften mit internationalen Standards und regulatorischen Entwicklungen in Einklang bringt.
So wird die Anforderung, zu allen wesentlichen Scope 1-, 2- und 3-Emissionen zu berichten, zu einer stärkeren Harmonisierung mit den gesetzlichen Verpflichtungen in Märkten wie beispielsweise Kalifornien (siehe Senate Bills 253 und 261) und Europa (siehe die in der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) festgelegten Berichtsstandards) führen.
Die wichtigsten Anforderungen der SEC-Regeln für klimabezogene Berichtspflichten
Die geplanten Regeln der SEC verpflichten börsennotierte Unternehmen dazu, in ihrer Registrierungserklärung (registration statement) sowie ihren Jahresberichten wichtige klimabezogene Informationen anzugeben. Dies betrifft unter anderem folgende Bereiche und Themen:
Risikomanagement
Prozesse zu Identifizierung, Bewertung und Management klimabezogener Risiken und Integration in das allgemeine Risikomanagementsystem.
Beurteilung von Folgen
Wesentliche kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen von Klimarisiken auf Geschäftsmodell, Strategie und Zukunftsperspektive.
Governance
Überwachung und Steuerung klimabezogener Risiken durch Aufsichtsgremien und Geschäftsleitung.
Treibhausgasemissionen
Verpflichtende Offenlegung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen. Scope-3-Emissionen sollen demnach erforderlich werden (derzeit noch in Diskussion), "wenn sie wesentlich sind oder wenn das SEC-registrierte Unternehmen ein Ziel zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen festgelegt hat, das seine Scope-3-Emissionen einschließt".
Eindämmung des Klimawandels
Klimabezogene Zielsetzungen und ein Übergangsplan für den Klimaschutz, falls vorhanden.
Finanzberichterstattung
Auswirkungen von klimabezogenen Ereignissen und Übergangsaktivitäten auf einzelne Posten des Konzernabschlusses, damit verbundene Ausgaben sowie finanzielle Schätzungen und Annahmen.
Welche Unternehmen werden von den Pflichten betroffen sein?
Die klimabezogenen Offenlegungspflichten der SEC werden in erster Linie größere Unternehmen betreffen. Zunächst sollen sie für alle börsennotierten Unternehmen gelten, die bereits den SEC-Berichtspflichten unterliegen. Auch nicht-US-amerikanische Unternehmen mit in den USA gehandelten Aktien, die derzeit das Formular 20-F einreichen müssen – eine generelle Anforderung für ausländische Emittenten von Wertpapieren – werden betroffen sein.
Falls die SEC beschließen sollte, die Offenlegung von Scope-3-Emissionen ebenfalls verpflichtend zu machen, könnten auch kleinere Betriebe entlang der Wertschöpfungsketten betroffener Unternehmen dazu aufgefordert werden, relevante Daten bereitzustellen, um die Einhaltung der Berichtspflichten ihrer Geschäftspartner zu unterstützen.
Der aktuelle Stand der SEC Climate Disclosure Rules
Ursprünglich für Juni 2023 geplant, werden die endgültigen Regeln zu den geplanten Berichtspflichten voraussichtlich im ersten oder zweiten Quartal 2024 veröffentlicht. Weitere Verzögerungen sind jedoch möglich.